Druckerei Konstanz

1945, im Gründungsjahr des Südkuriers, übernimmt letzterer die „Druckerei am Fischmarkt“ vom Verlag Reuß & Itta. Seitdem ist die Druckerei Konstanz GmbH als Tochterunternehmen des Südkuriers für dessen Druck zuständig – jedoch erfolgt erst 1990 die offizielle Umbenennung in „Druckerei Konstanz GmbH“. Zeitgleich erfolgt zusammen mit dem Rest des Südkuriers der Umzug vom Fischmarkt in neue Firmengebäude im Industriegebiet von Konstanz. Dies wurde unter anderem aufgrund des Umstiegs auf den Offsetdruck (Flachdruckverfahren) nötig. 2009 entscheidet sich die Druckerei Konstanz für eine Investition in den umweltfreundlichen wasserlosen Offsetdruck und ein neues, effizienteres Weiterverarbeitungssystem. Neben Zeitungen wird so die Veredelung einer Vielzahl hochwertiger und ausgefallener Produkte ermöglicht.

Konkret hat die Einführung des wasserlosen Offsetdrucks enorme Einsparungen ermöglicht. Während 2008, im letzten Jahr des herkömmlichen Drucks, noch 480.000 Liter Wasser verbraucht wurden, konnte dieser Feuchtwasserverbrauch vollständig eliminiert werden. Gleiches gilt für 24.000 Liter Chemikalien, die zuvor im Feuchtwasser und in den Druckplatten enthalten waren. Zusätzlich konnte der Anteil der Papierabfälle im Druckprozess beinahe halbiert werden – da der Papierverbrauch etwa 60 Prozent des beim Drucken anfallenden CO₂-Fußabdrucks bedingt, ist dies besonders bemerkenswert. Auch die Menge an Lösungsmitteln, Maschinenöl und Putzlappen konnte signifikant verringert werden.

Zusätzlich zur modernen Drucktechnik hat ein 2013 in Betrieb genommenes Blockheizkraftwerk (BHKW) einen weiteren Schritt hin zu einer möglichst umweltfreundlichen Produktion erlaubt. Während herkömmliche Kraftwerke aus fossilen Quellen unter einem schlechten Wirkungsgrad leiden und moderne Gaskraftwerke beispielsweise nur etwa 38% der eingesetzten Energie in Strom umwandeln, ermöglichen BHKWs die kombinierte Nutzung von Strom und Abwärme direkt am Erzeugungsstandort (nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung). Auf diese Weise kann bei der Druckerei Konstanz über 80% der eingesetzten Primärenergie tatsächlich genutzt werden. Kraft-Wärme-Kopplung ist ein wichtiger Beitrag zur Energiewende und ihr Anteil am Energiemix soll deutschlandweit bis 2020 auf 25% ausgebaut werden. Ihre Hauptvorteile liegen in geringeren Energieverlusten aufgrund des höheren Gesamtwirkungsgrades, den geringeren Emissionen sowie der Entlastung elektrischer Netze durch dezentrale Stromerzeugung. Für die Druckerei Konstanz bedeutet dies neben dem Umweltschutz auch ganz konkret spürbare finanzielle Einsparungen.